5 Gründe, warum Unternehmen im Gesundheitswesen die bAV im Employer Branding nutzen sollten
Viele Einrichtungen im Gesundheitswesen bieten ihren Mitarbeiter*innen die Möglichkeit zur Vorsorge im Rahmen einer betrieblichen Altersversorgung (bAV) an. Aber nur wenige werben auch mit diesem Angebot. Doch warum ist es wichtig, genau das zu tun und mit dem eigenen Angebot nicht zurückhaltend zu sein?
1. Eine bAV ist wichtig bei der Arbeitgeberwahl
Die aktuelle Studie „Global Benefits Attitudes“ von Willis Towers Watson zeigt die steigende Bedeutung der bAV für Mitarbeiter*innen. Demnach sagen 72 Prozent der Befragten, dass ihnen eine betriebliche Altersversorgung in den letzten zehn Jahren wichtiger geworden sei. Die Absicherung der Rente wird für Arbeitnehmer somit auch immer früher ein bedeutendes Thema. Das Vertrauen in die gesetzliche Rente sinkt und Mitarbeiter*innen informieren sich schon früh über die Möglichkeiten zur finanziellen Absicherung. Somit achten viele Arbeitnehmer schon bei der Arbeitgeberwahl auf Angebote zur Vorsorge. Der Kampf um qualifizierte Fachkräfte ist inzwischen Alltag. Dabei kommt es auf jeden Baustein an, der die Attraktivität des Unternehmens erhöht. Eine bAV – im Optimalfall mit einem starken Arbeitgeberzuschuss – steigert die Attraktivität als Arbeitgeber, da potenzielle Mitarbeiter*innen sich wahrscheinlich eher für ein Unternehmen entscheiden, das sie auch tatkräftig bei der Absicherung der eigenen Zukunft unterstützt.
2. Andere Branchen machen es vor
Viele andere Industrien, wie beispielsweise die Automobilbranche, setzen bei der Mitarbeitergewinnung schon lange auf die Attraktivität der betrieblichen Altersversorgung. So wirbt z. B. Volkswagen auf der eigenen Website unter dem Punkt Karriere neben Leistungen, Vergütungen und dem unternehmenseigenen Gesundheitscheck mit der betrieblichen Altersvorsorge als Grundversorgung. Auch Daimler nutzt die hauseigene bAV in der Kommunikation an Beschäftigte und hat sogar eine spezielle Website eingerichtet, auf der bestehende und potenzielle Mitarbeiter*innen die möglichen Vorsorgetarife einsehen können. Die Chemieindustrie hat die Attraktivität ebenfalls schon lange erkannt. So hat Bayer ähnlich wie Daimler eine eigene Website eingerichtet, auf der sich alle Informationen rund um das Thema Rentenvorsorge finden lassen. Die Werbung mit der bAV beschränkt sich aber nicht nur auf die Chemie- und Autoindustrie: Auch Hotellerien wie beispielsweise A&O Hostels oder Kaffeehausketten wie Tchibo werben auf ihrer Website mit dem Angebot einer betrieblichen Altersversorgung.
3. Sie setzen sich vom Wettbewerb ab
Gerade im Gesundheitswesen haben sehr lukrative bAV-Systeme, wie z. B. ZVK, KZVK, VBL oder alternative Versicherungsangebote, eine hohe Verbreitung. Dennoch bleibt die Nutzung für das Employer Branding deutlich hinter vergleichbaren Unternehmen in anderen Branchen zurück. Möglicherweise liegt es gerade daran, dass diese Angebote eine so hohe Verbreitung haben. Oder daran, dass die Beiträge oft nur als ungeliebter Kostenblock gesehen werden. Deshalb können sich Unternehmen der Gesundheitswirtschaft innerhalb der Branche einen Vorsprung verschaffen, wenn diese jetzt von anderen Branchen lernen.
4. Beschäftigte haben noch einen Grund mehr, im Unternehmen zu bleiben
58 Prozent der Befragten in der Studie von Willis Towers Watson gaben an, dass eine bedarfsgerechte bAV ein wichtiger Grund sei, um bei einem Unternehmen zu bleiben. Wenn Arbeitgeber ihren Mitarbeiter*innen aufzeigen, wie sie durch eine betriebliche Altersversorgung finanzielle Unterstützung leisten, kann das die Bindung der Beschäftigten zum Unternehmen nochmals stärken. Besonders der Wegfall eines starken Arbeitgeberzuschusses durch den Wechsel in ein anderes Unternehmen wirkt sich merklich auf die Altersvorsorge aus.
5. Sie stärken Wertschätzung und Vertrauen
Wenn Unternehmen sich nicht nur um die heutige finanzielle Situation ihrer Beschäftigten kümmern, sondern auch um die Situation nach der aktiven Arbeitszeit, unterstreichen sie ihre Fürsorge. Wichtig ist hierbei, dass Unternehmen die bedarfsgerechte Nutzung des bAV-Angebots sicherstellen. Unterschiedliche Gehaltsgruppen benötigen beispielsweise unterschiedlich starke Förderungen. Ebenfalls wichtig ist eine individuelle Beratung, die auf die persönliche Situation eingeht.
Wie Sie die bAV konkret im Arbeitgebermarketing nutzen können:
1. Aktiv kommunizieren
Unternehmen, die die bAV in ihrer Employer-Branding-Strategie effektiv nutzen, kommunizieren die Vorteile und das Angebot proaktiv. Schließlich investiert hier das Unternehmen und das sollte auch für das eigene Marketing genutzt werden. Darüber hinaus greifen die positiven Effekte in der Arbeitnehmerbindung auch nur dann optimal, wenn die Beschäftigten im Unternehmen sich der Benefits bewusst sind: „Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung der bAV ist, dass alle Beschäftigten ihre Möglichkeiten zur finanziellen Vorsorge kennen und verstehen“, unterstreicht Hubertus Mund, Geschäftsführer bei KlinikRente.
2. bAV-Angebot in Stellenanzeigen verständlich beschreiben
Die meisten Unternehmen im Gesundheits- und Sozialwesen sind noch sehr zurückhaltend in der Nennung von Vorteilen für zukünftige Beschäftigte. Aber Bewerber interessiert neben einer interessanten Stellenbeschreibung auch die Konditionen, die man am zukünftigen Arbeitsplatz bekommt. Eine betriebliche Altersversorgung wirkt auf potenzielle Arbeitnehmer*innen hierbei sehr attraktiv. Ebenfalls tragen Unternehmen z. B. mit einer separaten Seite im eigenen Jobportal so das Angebot nach außen.
3. Mitarbeiter*innen im laufenden Arbeitsverhältnis informieren
Auch für bestehende Mitarbeiter*innen kann eine betriebliche Altersversorgung als Marketing Tool genutzt werden. Durch Flyer, Infopakete, Beratungsgespräche oder Hinweise auf der unternehmenseigenen Website erfahren Beschäftigte möglichst viele Details zu ihrer bAV. Bestehende Mitarbeiter*innen sind oft auch die besten Botschafter, wenn es um die Gewinnung weiterer Mitarbeiter*innen geht. Somit können sie auch im eigenen Netzwerk über das bAV-Angebot berichten.
4. Der richtige Partner
Für eine professionelle Kommunikation der betrieblichen Altersvorsorge im Rahmen des Employer Branding brauchen Arbeitgeber einen erfahrenen Partner. Dieser sollte viele vergleichbare Unternehmen betreuen und mit den Besonderheiten der Branche bestens vertraut sein.